Tipps für günstiges Vanlife

Spartipps fürs Vanlife: Wie du mit dem eigenen Van günstig reisen kannst

Geht Vanlife auch günstig? Bei den aktuellen Wohnmobilpreisen klappt so manche Kinnlade runter. Die Preise für Wohnmobile und Vans sind dermaßen in die Höhe geschossen und lassen den ein oder anderen Traum vom Vanlife platzen. Aber muss das sein? Ich denke nicht! Vanlife bedeutet Flexibilität. Und das betrifft nicht nur das Reisen mit dem eigenen Van, sondern beginnt beim Fahrzeugkauf. Hier kommen meine Spartipps fürs Vanlife!

Anschaffungskosten: Ein günstiger Van

Vanlife ohne hohe Kosten

Einfach auf den üblichen Verkaufsportalen die gewünschten Kriterien eingeben und die Ergebnisse nach Preis aufsteigend sortieren, schon hat man den günstigsten Van gefunden. So einfach ist es leider nicht! Neben dem Kaufpreis spielen auch die laufenden Kosten eines Vans eine große Rolle. Vor allem bei älteren Fahrzeugen können diese schnell den Kaufpreis übersteigen. Mir war das vor dem Kauf unseres Wohnmobils nicht bewusst, deswegen möchte ich meine Erkenntnisse hier teilen.

Die eigenen Ansprüche

Ein wirklich günstiges Fahrzeug fürs Vanlife zu finden, ist gar nicht so leicht. Der wichtigste Aspekt ist meiner Meinung nach, von Anfang an ungefähr zu wissen, was man haben möchte und welchen „Vanlife-Standard“ man leben möchte. Einen alten, leeren Kastenwagen zu kaufen, obwohl man sich eigentlich den Komfort eines neuen, bereits ausgebauten Vans wünscht, macht in meinen Augen eher keinen Sinn. Entweder ist man am Ende schrecklich unzufrieden oder man steckt so viel Zeit und Geld in den eigenen Ausbau, dass unterm Strich ein bereits ausgebauter Van die günstigere Option gewesen wäre.

Die versteckten Kosten

Ältere Fahrzeuge haben einige Tücken, die wir in den letzten Jahren ebenfalls kennenlernen durften: Sie haben tendenziell einen höheren Spritverbrauch als neuere Vans. Steuer und Versicherung sind teurer, sofern der Camper noch kein Oldtimer ist. Bei älteren wie neueren Vans sollten auf keinen Fall die Kosten für eventuelle Reparaturen vergessen werden. Auch die Preise für Ersatzteile schwanken sehr stark je nach Fahrzeugmodell und sind eventuell schwer zu beschaffen. Wenn der Van bereits ausgebaut ist, kann außerdem ein Wasserschaden enorme Zusatzkosten verursachen.

Unsere Erfahrungen

Wir hatten unser Hymermobil 2018 für 8.400 € gekauft. Das war das teuerste Fahrzeug, das wir uns angeschaut hatten, hatte dafür aber keinen Rost und eine gute Raumaufteilung. Somit haben wir uns Kosten für Rostbehandlung und Umbaumaßnahmen gespart. Dafür hatten wir in den letzten Jahren Reparaturkosten in Höhe des Kaufpreises

Ich kann aus eigener Erfahrung nur empfehlen, neben dem Kaufpreis auch die laufenden Kosten im Blick zu haben und ausreichen Rücklagen zu bilden. So kann man böse Überraschungen und „Notverkäufe“ vermeiden.

Die Camping-Ausrüstung reduzieren

Sobald man ein passendes Fahrzeug hat, kann man es auf die bevorstehenden Reisen vorbereiten. Aber was muss mit? Der Campingmarkt ist riesig und man kann für jede Kleinigkeit sehr viel Geld ausgeben. Bereits für Campingstühle muss man tief in die Tasche greifen, ganz zu schweigen von einer Solaranlage. Hier muss man sich einfach die Frage stellen: Was brauche ich wirklich? Brauche ich Stühle oder reicht mir vielleicht eine Picknickdecke? Brauche ich Solar oder gehe ich lieber ab und zu auf einen Campingplatz oder nehme den Laptop gar nicht erst mit?

So viele vermeintlich essenzielle Dinge sind Luxusgüter, die wir unterwegs überhaupt nicht vermissen würden. Lieber also etwas reduziert starten und für den nächsten Roadtrip das besorgen, was man vermisst hat. Das meiste muss man übrigens nicht neu kaufen, sondern findet es auch Second Hand. Das spart Geld und schont die Ressourcen!

Kostenlos übernachten mit dem Van

Kostenlos übernachten mit dem Van

Fabi und ich diskutieren immer wieder darüber: Jeder Mensch sollte das Recht haben, dort zu übernachten, wo er möchte – sofern er die Natur und Anwohner*innen respektiert. Leider ist das nicht immer möglich. In den meisten Ländern Europas ist es verboten, außerhalb von Campingplätzen im Auto zu übernachten.

Aber nur weil etwas verboten ist, heißt es weder, dass es etwas Schlechtes, noch, dass es unmöglich ist. Freistehen wird oft toleriert, sowohl von den Anwohner*innen als auch von der Polizei. Es gibt aber Regionen oder bestimmte Plätze, an denen Freistehen nicht gerne gesehen wird. Das betrifft meistens touristische Gebiete, Strände und Sehenswürdigkeiten. Dort ist die Gefahr, eine Strafe zu bekommen, deutlich höher. Damit riskiert man, dass Freistehen plötzlich deutlich teurer wird als eine Nacht auf dem Campingplatz.

In vielen Ländern bieten Gemeinden auch kostenlose Stellplätze an, auf denen man ganz legal übernachten darf. Wir nehmen diese Angebote vor allem auf der Durchreise gerne an. Für längere Stopps suchen wir uns lieber einen einsamen Platz im Grünen, wo wir niemanden stören. Bisher funktioniert diese Strategie ganz gut. Wie hoch unsere Kosten für Übernachtungen in den letzten zwei Jahren waren, findest du in meinen Artikeln zu unseren Ausgaben im ersten und zweiten Reisejahr.

Kosten sparen beim Essen

Gemüse auf der Küchenarbeitsplatte

Der große Vorteil vom Vanlife ist, dass man seine eigene Küche immer dabei hat. Selbst zu kochen spart extrem viel Geld gegenüber teuren Restaurantbesuchen. Und die Kosten lassen sich noch weiter senken: Wer überwiegend lokale Lebensmittel kauft, kann hier eine Menge sparen. Auch Marktbesuche lohnen sich im Ausland besonders, da Obst und Gemüse dort viel günstiger (und frischer) ist als im Supermarkt.  

Kosten beim Essen spart man außerdem, indem man Lebensmittel nicht schlecht werden lässt. Mit einem unregelmäßigen Tagesrhythmus und eventuell einem fehlenden Kühlschrank ist das teilweise schwieriger als zu Hause, aber nicht unmöglich. Tipps, um Lebensmittelverschwendung beim Vanlife zu vermeiden, habe ich hier zusammengefasst: Lebensmittellagerung im Camper

Ebenfalls sparen kann man sich die Kosten für abgepacktes Trinkwasser. Da man mit dem Van sowieso regelmäßig das Wasser auffüllen muss, kann man dieses auch zum Trinken verwenden. Wer der Wasserqualität des Urlaubslandes nicht traut, kann über die Anschaffung eines Trinkwasserfilters* nachdenken. Ob sich das für dich lohnen könnte, erfährst du hier: Ein Wasserfilter im Camper

* Bei dem Link handelt es sich sich um einen Partner-Link. Wenn du über diesen Link im Riva Shop eine Bestellung aufgibst, dann erhalten wir eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Langsam reisen = günstig reisen

Je weiter wir fahren, desto teurer wird es. Jeder Kilometer kostet Geld. Deswegen birgt die zurückgelegte Strecke ein großes Einsparpotenzial und es schadet eigentlich nie, sich ein paar Gedanken zur Routenplanung zu machen.

Natürlich wollen wir uns am liebsten alle treiben lassen und einfach mit dem Flow gehen. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass es auch ganz schön stressig sein kann, keinen Plan zu haben – und dass dabei einige unnötige Kilometer zusammenkommen.

Stattdessen lohnt es sich, zumindest ein grobes Reiseziel festzulegen. Und dann zu überlegen, ob dieses für die Dauer des Urlaubs angemessen ist. Wer für einen zweiwöchigen Urlaub mit dem Van nach Portugal fährt, wird verhältnismäßig viel Zeit im Auto sitzen und hat obendrein eine schlechte Ökobilanz. Bevor man die 2.500 Kilometer auf sich nimmt, sollte man sich gut überlegen, ob es das wirklich wert ist – und ja, es gibt definitiv auch einige gute Gründe dafür 😉

Wer aber günstig reisen möchte, könnte sich überlegen, ob die französische Atlantikküste nicht vielleicht eine angemessene Alternative wäre. Die Strecke verursacht nur halb so hohe Spritkosten und schön ist es dort trotzdem.

Wer auf einem Roadtrip mehrere Highlights besuchen möchte, kann bereits vor der Reise die beste Route berechnen. Also die mit den wenigsten Kilometern, die unnötige Zick-Zack-Fahrten vermeidet. Fabi und ich planen außerdem gerne sogenannte Versorgungstage ein. An solchen Tagen kümmern wir uns dann komplett um den gesamten Haushalt: Wasser füllen und leeren, einkaufen, Wäsche waschen. Solche Tage sind anstrengend, aber dafür müssen wir nur einmal in die Stadt fahren und können anschließend wieder mehrere Tage an einem Ort stehen. Auch das spart einige Kilometer und entsprechende Kosten.

Den Lebensstil neu erfinden

Vanlife als Lebensstil

Meinen Lieblingstipp habe ich dir für den Schluss aufgehoben: Solange Vanlife als Urlaub betrieben wird, ist es immer teuer. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um günstigeren Urlaub zu machen. Wenn man den Van aber nicht als luxuriöse Zweitwohnung besitzt sondern als minimalistischen Erstwohnsitz, spart man dadurch wirklich viel Geld.

Wir haben 2019 unsere gesamte Wohnung aufgelöst und sind in unser Wohnmobil gezogen. Wir haben viele Dinge verkauft und damit einiges an Gewinn gemacht. Gleichzeitig kaufen wir seitdem viel weniger. Weil wir weniger Platz haben und weil wir weniger brauchen. Weil wir uns ein Leben geschaffen haben, das wir gerne leben und von dem wir uns nicht mit Dingen ablenken müssen.

Seit 2019 zahlen wir keinen Cent Miete mehr. Das sind inzwischen ungefähr 27.000 €, die wir dank unseres Campers nicht bezahlen mussten. Von dem Geld hätten wir uns locker drei Wohnmobile kaufen können! Da wir dauerhaft reisen, haben wir außerdem eine Auslandskrankenversicherung. Diese ist um einiges günstiger als wenn wir stattdessen bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert wären – auch wenn sie natürlich kein vollwertiger Ersatz ist.

Man muss aber nicht unbedingt ins Ausland verschwinden, wenn man am liebsten komplett in seinem Van leben möchte. Wir hören von immer mehr Menschen, für die das auch in Deutschland ein Weg ist, um einerseits Geld zu sparen und andererseits ihren Van das ganze Jahr über nutzen zu können. Denn am teuersten ist Vanlife definitiv immer dann, wenn der Van ungenutzt auf der Straße steht. 

Meine Tipps für günstiges Vanlife

Ich weiß, dass Vanlife mit Kosten einhergeht, die nicht jeder ohne weiteres aufbringen kann. Trotzdem möchte ich alle, die diesen Traum haben, ermutigen, ihm auch nachzugehen. Es gibt so viele verschiedene Wege, um Vanlife leben zu können, und manchmal muss man den eigenen erst finden. Nur du allein kannst wissen, welchen Verzicht und welchen finanziellen Aufwand dir der Traum vom Vanlife wert ist.

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So kannst du ihn später ganz easy wiederfinden.

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2 Kommentare zu „Spartipps fürs Vanlife: Wie du mit dem eigenen Van günstig reisen kannst“

  1. Vielen, vielen Dank für Deine Webseite. Es macht mir unendlich viel Spaß, durch all die Seiten zu stöbern und all die Tipps zu lesen. Schade, das Euer Vanlife vorbei ist. Für mich ist Vanlife ein Traum, den ich seit dem Tod meines Mannes vor 12 Jahren mit mir herumschleppe. Mit muß unbedingt ein großer ruhiger Hund (Landseer oder Neufundländer).
    Aber Dank Deiner fundierten Infos und Tipps, kombiniert mit denen von anderen, die sich mit Elektrik und Internet im Van befassen (das ist für mich und meinen Job essentiell), entwickelt sich so langsam eine konkrete Idee.
    Ich geh dann mal weiter stöbern… 🙂
    Danke

    1. Liebe Monika,
      danke für deinen lieben Kommentar. Das klingt doch, als würde es bei dir bald losgehen 🙂 „Vanlife“ ist ja zum Glück kein ganz oder gar nicht, du könntest dir ja im ersten Schritt auch einfach mal einen Camper mieten und es ausprobieren.
      Wir haben inzwischen ein neues Wohnmobil gekauft und bereiten es gerade für unsere erste Reise zu dritt vor. Über den Winter geht es nach Griechenland und dann kann ich hoffentlich auf diesem Blog auch wieder etwas mehr teilen.
      Herzliche Grüße,
      Mari

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