Ein zugeklappter Klodeckel auf einer Holzplatte in einem Wohnmobil Badezimmer

Trockentrenntoilette im Wohnmobil: Ein Muss für nachhaltiges Vanlife

Hast du in deinem Wohnmobil eine Trockentrenntoilette? Die Frage nach der mobilen Toilette taucht in nahezu allen Gesprächen mit anderen Campern früher oder später auf. Während wir mit unserer Trockentrenntoilette vor drei Jahren noch eher eine Ausnahme waren, finden wir sie inzwischen in immer mehr Wohnmobilen. Hier erfährst du, wieso eine Trockentrenntoilette auch für dein Wohnmobil ein absolutes Must Have sein wird!

Ein nachhaltiger Umgang mit allen Ressourcen

Toilettenpapier an der Trockentrenntoilette

Vieles, was im „sesshaften“ Alltag nebenbei geschieht, benötigt unterwegs mehr Aufmerksamkeit. Das Leben im Wohnmobil lehrt uns einen bewussten Umgang mit allen Ressourcen, die wir so benötigen. Das betrifft nicht nur, dass wir regelmäßig Diesel und Wasser tanken, Lebensmittel einkaufen, Gasflaschen auffüllen und Solarenergie einsammeln müssen, sondern eben auch die Entsorgung von Müll, Grauwasser und – ihr ahnt es – der Toilette.

Zuhause ist alles, was wir den Abfluss oder die Toilette herunterspülen, einfach weg. Wir machen uns in der Regel keine Gedanken darüber, wohin die Kanalisation führt und was dort damit passiert. Im Wohnmobil kann diese Ignoranz fatale Folgen haben: Wenn das Wasser im Waschbecken nicht mehr abläuft, ist das unangenehm. Richtig fies ist es aber, wenn der Pipitank mal überläuft!

Warum wir über Toiletten sprechen müssen

Das in Deutschland verbreitete Konzept von einer Toilette ist das WC, das Klo mit Wasserspülung. Wasserlose Toiletten kannte ich bis vor ein paar Jahren nur von Festivals. Vielleicht sind diese stinkenden mobilen Toiletten die Ursache dafür, dass sich so wenige von uns fragen, wieso man 200 Milliliter Urin mit acht Litern Wasser herunterspült – und das mehrmals täglich. Das ist doch verrückt!

Ebenso blind haben Wohnmobil-Hersteller die Toilettenspülung übernommen. Geschäft und Klopapier werden mit Wasser in eine Kassette des Grauens gespült. Die Entsorgung entspricht hinsichtlich des Ekel-Faktors dem der Festival-Toiletten. Dass sich dieser Standard sogar in den Luxus-Wohnmobilen durchgesetzt hat, kann ich wirklich nicht verstehen.

Da wundert es eigentlich kaum, dass manche Reisende freiwillig auf eine Toilette im Wohnmobil verzichten. Der Zustand vieler Übernachtungsplätze in ganz Europa beweist, dass einige Reisende es schaffen, das ganze Thema erfolgreich zu verdrängen. Wehende Fahnen aus Klopapier und Feuchttücher werden gekonnt ignoriert und das eigene Häufchen einfach noch auf die letzte freie Fläche hinter den Busch gesetzt.

Also zurück zu den wasserlosen Toiletten: Geht das nicht auch ohne diesen bestialischen Gestank? Lässt sich Nachhaltigkeit mit einem würdevollen Toilettengang vereinen?

Exkurs: Warum kein Klo keine Lösung ist

Toilettenpapier verteilt sich an der Küste

Es so zu machen wie „früher“ ist beim Toilettengang leider nicht die umweltfreundlichste Option. Wenn wir unser Geschäft in der Natur verrichten, kann das das ökologische Gleichgewicht ganz schön durcheinanderbringen. Unser Kot enthält Stoffe, die dort einfach nicht hingehören. Das ist einerseits unserer Ernährung geschuldet, die eben nicht mehr so lokal und unbehandelt ist wie früher. Andererseits scheiden wir mit den unverdaulichen Resten eben auch Chemikalienrückstände, Bakterien und Keime aus. Bei der Kompostierung werden diese Stoffe abgebaut, allerdings benötigt dieser Prozess in der Natur sehr lange.

Dass man beim Toilettengang in der Natur einen Spaten dabei hat und sein Klopapier wieder mitnimmt, sollte selbstverständlich sein. Wenn ab und zu jemand in der Natur ein Häufchen hinmacht, wird deswegen bestimmt nicht der ganze Wald sterben. Wie immer macht die Menge das Gift und gerade an oft frequentierten Plätzen ist es gegenüber Natur und Menschen nett, wenn man nicht dazu beiträgt, dass zum x-ten Mal an die gleiche Stelle gekackt wird.

Das perfekte Klo für unterwegs

Für uns stand von Beginn an fest: Das spritzige Vergnügen der Entleerung einer Chemietoilette können wir nicht dauerhaft ertragen. Genau genommen wäre uns schon ein einziges Mal zu viel gewesen und so rührten wir die eingebaute Chemietoilette bis zu deren Ausbau nicht an.

Für unsere große Reise war aber klar, dass wir eine Toilette im Wohnmobil brauchen. Dabei haben wir folgende Kriterien berücksichtigt:

  • Wasser sparen: Chemietoiletten nutzten zwar weniger Spülwasser als eine konventionelle Toilette, doch wieso nicht komplett darauf verzichten? Unterwegs ist es nicht nur nachhaltig, sondern auch praktisch, wenn wir unser Wasser nicht so oft auffüllen müssen. Es sollte also eine möglichst wassersparende Toilette werden.
  • Ohne Chemie: Es gibt zwar auch biologische Zusatzstoffe, die man in die Chemietoilette kippen kann, aber auch „grüne Chemie“ ist immer noch Chemie, auf die wir lieber verzichten wollten.
  • Einfach zu entleeren: Wir hatten schon ein paar Mal mitangesehen, wie die Kassetten von Chemietoiletten entleert werden. Auf diese spritzige Angelegenheit wollten wir gerne verzichten.
  • Keine Geruchsbildung: Egal ob mit oder ohne Chemie: Eine Chemietoilette scheint immer etwas zu muffeln. Geht das nicht auch anders?

Wie eine Trockentrenntoilette im Wohnmobil funktioniert

Eine Trockentrenntoilette im Wohnmobil separiert mittels eines Einsatzes den Urin vom Festen.

Eine Trockentrenntoilette erfüllt ausnahmslos alle unsere Kriterien. Sie kommt ohne Wasser und ohne Chemie aus, die Entleerung ist einfach und sie bildet keine Gerüche. Kann das wirklich so einfach sein? Schauen wir uns den Aufbau einer Trockentrenntoilette mal genauer an:

Direkt unter der Klobrille ist ein Einsatz montiert, der das Feste vom Flüssigen trennt. Eine Art Trichter fängt den Urin auf und leitet ihn in einen Kanister. Das Feste plumpst durch die hintere Öffnung direkt in einen mit einer Tüte ausgelegten Eimer.

Die Trennung von Fest und Flüssig verhindert den fiesen Gestank, den wir aus Chemietoiletten und mobilen Toiletten kennen. Urin riecht, wenn man ihn nicht mit Wasser mischt, relativ neutral und da er direkt im Kanister landet, nimmt man den Geruch nicht wahr. Die Feststoffe werden bedeckt mit etwas Kleintierstreu oder etwas anderem, das ihnen die Feuchtigkeit entzieht. Ziel ist es, dass der Eimerinhalt möglichst austrockenen kann, dann riecht auch dieser kaum.

Da das Feste nicht mit der Toilette in Berührung kommt, ist eine Spülung nicht notwendig. Ab und zu reinigt man den Einsatz mit etwas Essigwasser, um eventuelle Urinrückstände zu entfernen.

Die Benutzung einer Trockentrenntoilette unterscheidet sich nicht wirklich von der einer herkömmlichen Toilette. Was vorne rauskommt, fließt in den Urinkanister, was hinten rauskommt, fällt in den Eimer. Nur im Stehen pinkeln geht eben nicht – das ist ja hoffentlich klar.

Trockentrenntoilette leeren

Trockentrenntoilette: In der Versorgungsklappe des Campers ist ein Lüfter eingebaut

Die Leerung der Trockentrenntoilette im Wohnmobil ist sehr einfach. Den Urinkanister kann man entnehmen und den Inhalt in die Schwarzwasserklappe an Versorgungsstationen oder eine öffentliche Toilette leeren.

Die Entsorgung des Urins über das Schwarzwasser oder eine öffentliche Toilette ist immer die beste Wahl. Wenn diese Optionen nicht vorhanden sein sollten, kann der Urin, am besten mit Wasser verdünnt, großflächig im Gebüsch verteilt werden. Das sollte man nicht in der Nähe von Gewässern machen und auch nicht an stark besuchten Orten. Der Urin von Menschen, die Medikamente einnehmen, sollte niemals in der Natur landen. Das betrifft auch Menschen, die die Anti-Baby-Pille einnehmen.

Der Eimer für die Feststoffe ist mit einer Tüte ausgelegt. Sobald der Eimer voll ist, wird die Tüte herausgenommen, zugeknotet und im Restmüll entsorgt.

Wie oft der Urinkanister und der Eimer geleert werden müssen, hängt natürlich von deren Volumen ab und der Anzahl der Benutzer*innen ab. Den 22-Liter-Urinkanister mussten wir ca. alle 4 Tage leeren, den neuen 9,5-Liter-Kanister spätestens nach zwei Tagen. Die Tüte mit den Feststoffen entsorgen wir nach ungefähr sieben bis 10 Tagen, das hängt auch immer ein bisschen von der Außentemperatur ab. Im Sommer riecht‘s manchmal dann eben doch ein bisschen.

Die Entsorgung einer Trockentrenntoilette ist nicht eklig, sondern eine saubere Sache. Wenn man immer alle schön mit Streu abdeckt, ist auch der Anblick nur halb so wild – man muss ja aber nicht hinschauen.

Einbau einer Trockentrenntoilette im Wohnmobil

Trockentrenntoilette: Eine Klobrille auf einem Holzbrett in einem Camper-Bad. Darunter sind ein Eimer und ein Kanister zu sehen.
Für den Einbau der neuem Toilette musste wir ein paar Kleinigkeiten anpassen

Uns hatte das Konzept der Trockentrenntoilette fürs Wohnmobil überzeugt. Die nächste Herausforderung bestand darin, das alte Klo aus unserem Wohnmobil auszubauen und die neue Trockentrenntoilette auf dem vorgegebenen Platz einzubauen. Außerdem war uns wichtig, dass wir den Urinkanister über die Versorgungsklappe an der Seite unseres Wohnmobils entnehmen konnten.

Wir haben uns einen Trenneinsatz gekauft und den Rest selbst gebaut. Als Feststoff-Behälter nutzten wir einen alten Orangen-Eimer, für den Urin kaufen wir einen 22-Liter-Kanister. Im Grunde wollten wir dann nur ein Loch in ein Brett sägen, in das wir den Einsatz legen, diesen an den Kanister anschließen und den Eimer unterstellen. Zum Schluss noch eine Klobrille befestigen und einen 12-Volt-Lüfter in die Klappe einbauen, der eventuelle Gerüche nach draußen transportiert. Fertig!

Die Herausforderungen des Eigenbaus

Ganz so einfach wie gedacht war der Einbau unserer Trockentrenntoilette dann leider nicht. Das größte Problem bestand darin, dass das Bad unseres Wohnmobils eine Art Stufe hatte, unter der Kabel, Leitungen und Lüftungsrohre entlanglaufen. Auf dieser 30 Zentimeter tiefen Stufe mussten wir sowohl den Eimer als auch den Kanister befestigen. Auch abgesehen davon war der Platz natürlich in alle Richtungen sehr eng bemessen. Es bedurfte ein bisschen Grübeln und Ausprobieren bis wir eine Anordnung von Kanister und Eimer gefunden hatten, die funktionierte.

Für den Urinkanister hatten wir nicht viel Auswahl. Er sollte weder zu groß noch zu klein sein und außerdem sowohl einen Schlauchanschluss als auch eine große Öffnung zum Ausleeren des Urins haben. Am Ende fanden wir einen Kanister, der zwar passte, aber die Öffnung an der Seite hatte. Und genau diese Öffnung brachte uns zum Verzweifeln: Egal wie fest wir sie zudrehten und egal mit wie viel Dichtband wir sie umwickelten, immer wieder war sie undicht.

Und dann war da noch das Thema mit dem Gefälle. Damit der Urin durch den Schlauch ablaufen konnte, musste dieser ein gewisses Gefälle haben. Das war bei uns nicht wirklich gegeben, da die Toilette sonst so hoch gewesen wäre, dass die Beine in der Luft hätten baumeln müssen. Dieser Umstand führte dazu, dass wir aufpassen mussten, nicht zu schnell zu pinkeln, sonst in der Trichter nämlich schnell übergelaufen…

Falls du dir Schweiß und Nerven für den Eigenbau gerne ersparen möchtest, kannst du alternativ eine fertige Toilette kaufen.

Vorteile eines Toilettensets

Kildwick EasyLoo Trockentrenntoilette

Wir haben unsere selbstgebaute Trockentrenntoilette über zwei Jahre lang genutzt. Wir waren sehr froh darüber, doch die beschriebenen Nachteile nervten schon sehr. Über Umwege kamen wir diesen Sommer zu einer kompletten Trenntoilette.

Die Eigenkonstruktion war schnell ausgebaut. Für unseren neuen Toilettenwürfel mussten wir nur eine kleine Anpassung vornehmen, damit dieser sicher in unserem Bad stand und nicht verrutschen konnte. Im Vergleich zum ersten Einbau unserer Toilette war das ein Kinderspiel!

Ursprünglich war es uns wichtig, einen möglichst großen Urinkanister zu haben. In der Praxis stellte sich aber heraus, dass dieser in vollem Zustand ziemlich schwer wird und die Entnahme über die Versorgungsklappe sehr umständlich ist. Den kleinen 9,5-Liter-Kanister des Komplettsets müssen wir zwar häufiger leeren, trotzdem ist er für uns im Alltag viel praktischer!

Wie nachhaltig ist eine Trockentrenntoilette?

Obwohl die Trockentrenntoilette für uns seit drei Jahren die beste Lösung fürs Wohnmobil ist, sehen wir hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zwei Nachteile:

  1. Wenn die Trockentrenntoilette im Wohnmobil genutzt wird, werden die Ausscheidungen nicht der Erde zurückgegeben. Wir haben in unserem Camper nicht die Möglichkeit, das Feste zu kompostieren und damit einen Kreislauf zu schaffen. Stattdessen landen sie im Restmüll, werden verbrannt und im besten Fall in Energie umgewandelt.
  2. Wir hängen in den Eimer eine Plastiktüte, die danach mit ihrem Inhalt in der Restmülltonne landet. Während wir vor der Reise schon jahrelang überhaupt keine Mülltüten mehr gekauft hatten, verbrauchen wir jetzt also ungefähr vier Stück pro Monat. Wir benutzen wenn möglich Tüten aus Bioplastik. Diese bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, benötigen für die Herstellung aber viel Energie, Dünger und Pestizide. Die Tüten sind also nicht so bio wie es klingt und sollten deshalb möglichst sparsam verwendet werden. Eine gute Alternative zu Bioplastik sind Tüten aus recyceltem Plastik.

In einigen Ländern ist es gar nicht so einfach, passende Müllsäcke zu finden. Diese sollten im Optimalfall schwarz, in der richtigen Größe für unseren Eimer, aus recyceltem oder Bio-Plastik und gut verschließbar sein. In Norwegen und Schweden fanden wir 2019 tatsächlich in keinem einzigen Supermarkt schwarze Müllbeutel. In Griechenland gibt es diese meistens nur mit mindestens 60 Liter Volumen, was natürlich viel zu groß für unseren Eimer und entsprechend eine ganz schöne Verschwendung ist – vor allem, weil es hier auch keine Tüten aus recyceltem Plastik gibt. Die beste Müllbeutel-Auswahl gibt es meiner Meinung nach in Deutschland. Deswegen werde ich mich in Zukunft dort immer ordentlich damit eindecken 😀

Trotz dieser beiden Punkte überwiegen für uns deutlich die Vorteile sowie der Mangel an besseren Alternativen. Für uns fühlt es sich richtig an und wir haben die Abläufe gut in unseren Alltag integriert.

Wenn du Fragen zur Trockentrenntoilette hast, darfst du mir gerne jederzeit schreiben. Keine Sorge: Ich möchte niemanden dazu überreden, sich eine Trockentrenntoilette anzuschaffen. Stattdessen möchte ich anregen, gerade die alltäglichen Dinge wie die Toilette etwas bewusster zu nutzen. Und bei uns persönlich führte das eben zur Entscheidung für die Trockentrenntoilette!

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6 Kommentare zu „Trockentrenntoilette im Wohnmobil: Ein Muss für nachhaltiges Vanlife“

  1. Hey, dein Beitrag hilft mir gerade sehr. Und die Mitarbeiter von Kildwick sind super nett und beratungsbereit. Toll. 😉

    1. Hi Mella,
      das freut mich! Wir hatten auch sehr netten Kontakt mit den Mitarbeitenden bei Kildwick, die helfen bei Fragen immer gerne weiter!

  2. Pingback: Wohnung minimalistisch einrichten für unter 1.000 € – Leise Reise

  3. Hej, danke für den Beitrag! Ich versuche noch den Rest der Familie zu überzeugen. Da ich meist entleere ist dies für mich schon das größte Argument. Nur eines ist mir nicht ersichtlich: schwappt das flüssige bei recht vollem Kanister während der Fahrt über? Bei vier Nutzern will ich die Kapazität des Kanistern gern ausnutzen. Danke und Grüße
    Stan

  4. Ich bekomme beim Thema Trenntoilette immer das Kotzen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist es Usus, den Urin schön in der Landschaft zu verteilen. Nun stellen wir uns einmal vor, jeden Tag würde jemand seinen gesammelten Urin in unseren Garten kippen. Geht gar nicht? Und warum geht es dann in meinem Wald, auf meiner Wiese und da, wo meine Bienen ihren Nektar sammeln? Allerdings muss ich dem Artikel zugestehen, dass es der erste ist, der darauf aufmerksam macht, dass der Urin eben nicht in die Landschaft gehört, sondern in eine öffentliches Klo o.ä. geschüttet werden sollte. Des weiteren ist es so, dass bei den meisten Zweckverbänden/Müllentsorgern die Entsorgung von Fäkalien in den Restmüll schlicht verboten ist und im Biomüll schon gar nicht. Windeln sind eine Ausnahme, weil die untrennbar mit den Fäkalien verbunden sind. Also… was bleibt? Wohin mit dem Kot? In den nächsten öffentlichen Mülleimer? Das kann doch nicht richtig sein?

    1. Lieber Rainer,
      danke für deinen kritischen Kommentar. Zuerst möchte ich dir deine Angst nehmen: Ich bin mir ganz sicher, dass niemand seine Trockentrenntoilette in deinem Garten entsorgen wird. Auf deiner Wiese und in deinem Wald ist es zwar vielleicht möglich, aber kommt sicher auch nicht so häufig vor, dass dein Boden darunter leiden müsste. Im Gegenteil, viele nutzen Urin ja sogar gezielt zum Düngen :—)
      Dass Fäkalien nicht im Restmüll entsorgt werden dürfen, ist mir tatsächlich neu. Da ja sowohl Tierkot als auch Windeln in die Tonne sollen und am Ende ja sowieso alles verbrannt wird, würde eine solche Regelung in meinen Augen auch keinen Sinn ergeben. Klar ist natürlich, dass die Tüte gut zugeknotet sein sollte. Diese Lösung ist ganz sicher nicht ideal, aber auf Reisen definitiv besser als das Chemieklo und irgendwie auch sinnvoller, als mehrere Liter Trinkwasser zu verwenden, um unsere Ausscheidungen zum nächsten Klärwerk zu transportieren und dort mühevoll wieder aufzubereiten, findest du nicht auch?
      Ich bin sehr gespannt, ob du nicht vielleicht bald deine eigenen Fäkalien im Garten kompostierst und deine Pflanzen mit Urin düngst. Dein Garten würde sich bestimmt freuen!
      Viele Grüße,
      Mari

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