Ist die Küche im Wohnmobil nicht viel zu klein, um darin ordentlich zu kochen? Definitiv nicht! Wir leben seit zweieinhalb Jahren in unserem Wohnmobil und zaubern mit wenig, aber ausgewähltem Equipment jeden Tag leckere Gerichte.
Als wir vor zweieinhalb Jahren unsere Wohnmobilküche eingeräumt haben, haben wir ausschließlich Dinge verwendet, die wir bereits in unserer Wohnung hatten. Wir wollten vermeiden, Camping-spezifisches Equipment zu kaufen, und erst mal schauen, wie weit wir mit dem kommen, das wir bereits hatten. In meinem Artikel zur Zero Waste Camperküche habe ich bereits darüber geschrieben.
Wir hatten uns damals viele Gedanken gemacht, was wir wirklich brauchen und was nicht. Inzwischen haben sich einige Dinge als unnötig herausgestellt und an anderer Stelle haben sich unsere Anforderungen und Kochgewohnheiten verändert. Wir haben in diesem Sommer ein paar neue (gebrauchte) Dinge für die Küche in unserem Wohnmobil angeschafft. Unsere Küchenausstattung ist nicht mehr so minimalistisch wie zu Beginn unserer Reise, aber sie erfüllt unsere Anforderungen in der täglichen Benutzung. Da wir gerade sehr zufrieden mit unserer Küchenausstattung sind, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sie hier zu teilen. Vielleicht ist die folgende Auflistung ja für manche von euch interessant, um sich daran orientieren zu können.
Geschirr im Wohnmobil
- 2 Teller
- 2 tiefe Teller
- 4 Müslischalen
- 2 große und 2 kleine Gläser
- 2 große und 2 kleine Tassen
- eine Salatschüssel
Wir essen nur selten von flachen Tellern. Deswegen reichen uns zwei davon auch vollkommen aus. Die tiefen Teller haben wir erst vor kurzem gekauft, davor haben wir fast alles aus Müslischalen gegessen. Dass die relativ klein waren, hat uns nicht wirklich gestört – es gab dann eben öfter eine zweite Portion. In Müslischalen rühren wir auch Saucen und Dips an oder stellen sie gefüllt mit Resten in den Kühlschrank. Zwei der vier Schalen haben schon einige Macken und Sprünge. Wenn wir sie entsorgen müssen, werden wir sie wahrscheinlich vorerst nicht ersetzen.
Wir benutzen im Wohnmobil übrigens „richtiges“ Geschirr aus Porzellan und kein Camping-Geschirr. Aus dem einfachen Grund, dass wir dieses bereits hatten und nichts neues kaufen wollten. Noch mehr Gedanken zu den unterschiedlichen Materialien von Campinggeschirr findest du hier.
Unser Besteckkasten
- je 4 Messer, Gabeln und Esslöffel
- 8 Teelöffel
- 4 Schneidemesser
- eine Suppenkelle
- zwei Pfannenwender (einen davon nutzen wir von Anfang an nur dafür, unser Küchenfenster offen zu halten, die ursprüngliche Schiene hält leider nicht mehr zuverlässig)
- ein Rührlöffel
- ein Schneebesen
- ein Sparschäler
- ein Flaschenöffner
Mit je vier Messern, Gabeln und Esslöffeln kommen wir gut aus. Teelöffel sind bei uns ständig im Einsatz, deswegen sind wir froh, davon mehr zu haben. Auch die anderen Teile sind bei uns alle fast täglich im Gebrauch und nichts ist überflüssig.
Kochgeschirr für den Gasherd
- ein Topf
- eine Pfanne
- ein Campingbackofen
Ein Topf und eine Pfanne – viel mehr brauchen wir in unserer Küche nicht, um uns im Wohnmobil jeden Tag etwas Leckeres kochen zu können.
Der Topf ist relativ klein und wir würden inzwischen eher einen etwas größeren bevorzugen. Aber zum Wegwerfen ist er zu schade, deswegen nutzen wir ihn weiter und müssen uns bei Currys und Eintöpfen eben bremsen, damit wir nicht zu viel Gemüse in den Topf werfen.
Die gusseiserne Pfanne ist Fluch und Segen zugleich. Als wir vor ein paar Jahren eine neue benötigten, haben wir uns für Gusseisen entschieden, weil dieses keine bedenkliche Beschichtung hat. Die Pfanne bildet durch sogenanntes Einbrennen eine eigene Beschichtung, die immer wieder erneuert werden kann. Diese Eigenschaft verlängert die Lebensdauer einer Pfanne enorm. Der Nachteil von Gusseisen ist, dass es mit Säure reagiert. Tomatensauce, Zitrone oder andere säurehaltige Lebensmittel lösen die Beschichtung und das Essen schmeckt dann nach Eisen. Es gibt einige Tipps und Tricks für den richtigen Umgang mit der Beschichtung einer Gusseisen-Pfanne und wir müssen uns damit nochmal intensiver beschäftigen.
Den Omnia Backofen haben wir uns erst diesen Sommer gekauft. Oft wurde er uns als DAS Must-Have im Wohnmobil empfohlen, aber für unsere Küche war er uns immer zu teuer. Außerdem findet man den Omnia nur selten gebraucht zu kaufen und bei neuen Produkten überlegen wir dreimal, ob wir sie wirklich brauchen. Umgestimmt hat uns dann das Brotangebot außerhalb von Deutschland. Leckere Backwaren gibt es überall, aber Vollkorn- oder Sauerteigbrote sind in vielen Ländern nur schwer zu bekommen. Mit dem Omnia können wir unser Lieblingsbrot jetzt einfach selbst im Wohnmobil backen. Nachdem wir hier in Portugal letzte Woche ein Sauerteigbrot für stolze 5 € gekauft haben, glaube ich, dass wir die 80 €, die der Omnia inklusive Silikonformen gekostet hat, durch das Selber-Backen auch fast schon wieder reingeholt haben.
Tee- und Kaffeezubehör
- eine Kaffeemühle
- ein kleiner Espressokocher
- drei Teesiebe
Wir mahlen unseren Kaffee jeden Morgen von Hand in einer schönen alten Kaffeemühle, die Fabi vor Jahren auf einem Flohmarkt gekauft hat. Der Espressokocher ist für uns genau die richtige Größe. Während der Kaffee kocht, erhitzen wir auf der anderen Herdplatte noch etwas Wasser, mit dem wir den Espresso zu weniger starkem Kaffee strecken.
Drei Teesiebe sind viel mehr als wir brauchen, aber sie haben sich so angesammelt. Das große Teesieb ist perfekt für Teekannen – nur besitzen wir leider keine mehr. Wir hängen es stattdessen entweder in eine Tasse oder stellen es auch mal direkt in den Topf, in dem wir das Wasser erhitzt haben. Darüber hinaus besitzen wir noch zwei Teesiebe in Form eines Teelöffels und einer kleinen Teekanne. Beide haben wir Second Hand gefunden. Wir nutzen sie, wenn wir mal nur eine Tasse Tee zubereiten.
Küchengeräte und Sonstiges
- ein großes und zwei kleine Schneidebretter
- ein Sieb
- ein Mörser
- ein Zerkleinerer
- ein Hochleistungsmixer
In dieser Kategorie haben wir dieses Jahr ordentlich aufgestockt. Bis vor kurzem hatten wir nur ein Schneidebrett. Da es aber schon recht abgenutzt ist, haben wir in einem schwedischen Second-Hand-Laden zwei neue Brettchen gekauft – eins für Obst, eins für Gemüse. Aber irgendwie können wir uns von dem großen Brett noch nich so recht trennen. Es tut seinen Dienst ja noch und nach all den gemeinsamen Jahren hängen wir eben auch ein bisschen daran 😀
Statt des Zerkleineres und des Mixers hatten wir Jahre lang nur einen einfachen Pürierstab. Im Frühjahr kauften wir uns den Zerkleinerer, der ohne Strom betrieben wird und zum Zerhacken von Zwiebeln oder Nüssen und zum Zubereiten von Hummus besser geeignet ist. Damit waren wir gut aufgestellt, nur leider ging unser der Pürierstab vor ein paar Wochen unreparierbar kaputt.
Für uns war das die Gelegenheit, in einen (gebrauchten) Hochleistungsmixer zu investieren. Seitdem trinken wir fast täglich Smoothies, können Nussmilch und -mus selbst herstellen und Suppe in wenigen Sekunden pürieren. Der Mixer ist übrigens, abgesehen vom Kühlschrank, das einzige Küchengerät, das in unserem Wohnmobil mit Strom betrieben wird. So können wir unseren Stromverbrauch relativ gering halten, was vor allem in den kommenden Monaten wichtig ist, wenn die Tage kurz sind.
Der Mörser dienst uns in erster Linie als Ersatz für Salz- und Pfeffermühle. Da es vor allem im Winter im Wohnmobil recht feucht sein kann, hatten wir Sorge, dass das Mahlwerk dann nicht richtig funktioniert. Außerdem hatten wir nur eine sehr schmale, hohe Pfeffermühle, die im Wohnmobil ständig umgefallen wäre, und deswegen verkauft wurde. Den Mörser nutze ich auch für andere Gewürze und Kräuter und um Zahnputzpulver herzustellen.
Vorratsbehälter auf Reisen
Da diese bei uns ständig im Einsatz sind, wollte ich auch noch kurz unsere Vorratsbehälter erwähnen. Wir besitzen drei Edelstahldosen, die sich gut zur Aufbewahrung von Resten oder für unterwegs eignen. Darüber hinaus bewahren wir immer ein paar leere Gläser von Gurken, Aufstrichen oder Sonstigem auf. Die Gläser sind auch in den Unverpackt-Läden praktisch.
Wie zufrieden sind wir mit unserer Küche im Wohnmobil?
Wir lieben es, im Wohnmobil zu kochen! Wir haben hier alles, was wir brauchen. Für ein Wohnmobil ist unsere Küche auch relativ groß: Neben dem Herd und der Spüle haben wir noch eine separate Arbeitsfläche und können auch unseren Tisch gegenüber der Küchenzeile zum Schnippeln und Abstellen nutzen. Der Stauraum ist mit drei Oberschränken, einem Unterschrank und zwei Schubladen sehr großzügig und erlaubt uns, unsere gesamte Küchenausstattung inklusive Lebensmittelvorräten problemlos unterzubringen.
Vor allem mit dem Campingbackofen und dem Hochleistungsmixer haben wir uns – in unserer Wahrnehmung – totalen Luxus gegönnt. Diese Geräte wären nicht notwendig und wir könnten ohne sie genauso lecker kochen. Trotzdem freuen wir uns jeden Tag darüber und werden sie hoffentlich lange Zeit nutzen können.
Was darf in deiner Küche im Wohnmobil auf keinen Fall fehlen? Ich freue mich über deine Nachricht!