Einblicke in unser gemeinsames Reisekonto. Als wäre das Reisen als Paar nicht so schon genug Herausforderung, muss man sich bei einer gemeinsamen Reise auch ein paar Gedanken zum Reisekonto machen. Gemeinsam oder getrennt? Fixe Einzahlungen oder prozentual zum Einkommen? Es gibt einige Modelle und keines ist richtig oder falsch. In diesem Artikel möchte ich euch unseren Umgang mit den gemeinsamen Finanzen vorstellen.
Inhalt
Lohnt sich auf Reisen ein gemeinsames Konto?
Jahrelang war ein gemeinsames Konto für uns kein Thema, da wir einfach immer ungefähr abwechselnd bezahlt und dadurch die gemeinsamen Kosten aufgeteilt haben. Zwei Wochen nach Beginn unserer Reise, im April 2019, haben wir aber entschieden, dass es einfacher ist, wenn wir unsere Ausgaben zusammenlegen.
Unterwegs ist nämlich der entscheidende Unterschied, dass wir in den allermeisten Fällen zusammen einkaufen gehen. Für manche klingt das vielleicht schrecklich: Es gibt bei uns keine separaten Kosten mehr, wir machen und zahlen alles gemeinsam. Und da ist es einfach praktisch, wenn man immer mit der gleichen Karte zahlen kann.
Das ist in unserem Geldbeutel
Wir haben nicht nur ein gemeinsames Reisekonto, sondern auch einen gemeinsamen Geldbeutel. In dem sind neben der gemeinsamen Karte zwei Notfall-Kreditkarten, unsere Personalausweise, Führerscheine und etwas Bargeld. In Deutschland haben wir auch unsere Girokarten dabei, da man dort nicht überall mit Kreditkarte zahlen kann. Normalerweise sind die Girokarten aber zusammen mit einer weiteren Ersatz-Kreditkarte im Wohnmobil.
Unser gemeinsames Reisekonto
Da es nicht geplant war, dass wir unsere Reisekassen zusammenlegen, haben wir einfach ein Konto genommen, das schon da war. Fabi hatte kurz vor der Reise ein Konto bei der N26 eröffnet, um eine zweite Kreditkarte zu haben – das schadet unterwegs ja nie. Da dieses Konto noch nicht benutzt wurde, erklärten wir es kurzerhand zum gemeinsamen Reisekonto.
Wir sind mit der N26 zufrieden. Die App ist sehr übersichtlich und das Geld einfach zu verwalten. Allerdings möchten wir unser Reisekonto in den nächsten Tagen zur Tomorrow Bank umziehen. Dort habe ich schon länger an Konto, das wir nun dafür nutzen möchten.
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Seitdem zahlen wir monatlich jeweils 500 € auf dieses Konto. Wir haben uns für einen festen Betrag unabhängig vom Einkommen entschieden. Für uns war das beide so in Ordnung, da wir beide gegenüber dem anderen weder die Verpflichtung haben wollten, genug Geld zu verdienen, noch den Haushalt schmeißen oder die Reiseplanung übernehmen zu müssen.
Und so haben wir beide einen monatlichen Dauerauftrag über 500 € von unseren eigenen Konten eingerichtet. Mit diesen 500 € ist nahezu unser gesamtes Leben abgedeckt. Einzig meinen Mobilfunkvertrag, meine Haftpflicht- und Krankenversicherung und meine Altersvorsorge zahle ich von meinem anderen Konto. Und ab und zu muss ich für größere Reparaturen, die bei uns leider ab und zu anfallen, ein bisschen Geld auf das gemeinsame Reisekonto nachschieben. Ansonsten habe ich auf meinem eigenen Konto in der Regel keine Abbuchungen. Das macht die finanzielle Planung sehr einfach und vorhersehbar.
Unser finanzielles Polster
Sowohl bei der N26 als auch bei der Tomorrow Bank kann man sein Geld auf Unterkonten verwalten. Unser Unterkonto heißt „Reparaturen“. Dort schieben wir am Ende jeden Monats das Geld hin, das übrig geblieben ist. Bei Werkstattkosten und anderen Ausgaben im Zusammenhang mit dem Wohnmobil bedienen wir uns aus diesem Topf. Das funktioniert das für uns – bis auf wenige Ausnahmen – sehr gut.
Wie wir unterwegs bezahlen
Wann immer es geht, zahlen wir mit Kreditkarte. Wir haben sie bei Apple Pay hinterlegt, was wirklich praktisch ist. Natürlich haben wir auch immer etwas Bargeld dabei und auch ein paar Extra-Münzen und -Scheine im Wohnmobil gelagert.
Es kommt immer ganz auf das jeweilige Land an, wie oft wir Bargeld benötigen. Während wir in Albanien so gut wie nirgends mit Karte zahlen konnten, benötigen wir jetzt in Schweden überhaupt kein Bargeld, weil überall mit Karte bezahlt werden kann.
Die Ausgaben im Blick behalten
Immer wieder werfen wir einen Blick in die Statistiken unserer Ausgaben, die das Online Banking automatisch erstellt. Wir vergleichen unsere monatlichen Ausgaben für Lebensmittel, Sprit und die kleinen Kosten dazwischen, die sich eben immer so einschleichen. Einmal im Jahr erstelle ich hier auf Leise Reise eine Ausgabenübersicht, die bisherigen Artikel findest du hier: 1. Reisejahr und 2. Reisejahr.
Wir beginnen jeden Monatsersten mit exakt 1.000 € auf dem Reisekonto. Durch den Betrag, der am Ende des Monats auf das Reparaturkonto geschoben wird, sehen wir immer sofort, ob wir im letzten Monat eher viel oder wenig ausgegeben haben.
Unser gemeinsames Reisekonto
Unser gemeinsames Reisekonto ist sehr einfach gehalten. Trotzdem war es sehr sinnvoll, dass wir uns direkt zu Beginn unserer Reise ein paar Gedanken dazu gemacht und die benötigte Summe richtig eingeschätzt haben.
Habt ihr ein gemeinsames Reisekonto oder zahlt ihr getrennt? Schreibe mir Anregungen, Tipps und Fragen gerne auf Instagram oder per E-Mail.